Erklärung der Partnerschulen bei der internationalen Begegnung
am
Christoph-Scheiner-Gymnasium Ingolstadt am 14. Mai 2004
Die Leiter und Vertreter des Christoph-Scheiner-Gymnasiums
Ingolstadt, des Institut Fénelon in Grasse (Frankreich),
der Marquette University High School in Milwaukee (USA), des
Gymnasiums Nr. 1513 in Moskau (Russland) und des St. Aidan´s Church
of England Technology College in Preesall (Großbritannien) geben
anlässlich einer internationalen Begegnung am 14. Mai 2004 in Ingolstadt
folgende Erklärung zum internationalen Schüleraustausch ab:
Im Hinblick
auf die zunehmende Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen und damit
auf die Anforderungen an junge Menschen für deren berufliche Zukunft
kommt dem internationalen Schüleraustausch große Bedeutung zu.
Er vermittelt den jungen Teilnehmern die Fähigkeit, sich in einer fremden
Umgebung zurecht zu finden, mit Menschen anderer Sprache und Kultur in
Kontakt zu treten, Anregungen aufzunehmen und damit flexibel und weltoffen
zu sein. Gerade die Unterbringung in Familien des Gastlandes erfordert die
Bereitschaft, sich auf eine ungewohnte Situation einzustellen und diese zu
akzeptieren. Daneben vermittelt die Betreuung an den gastgebenden Schulen
gemeinsam mit der Vorbereitung an der eigenen Schule eine viel intensivere
Begegnung mit der Geschichte und Kultur anderer Völker, als dies im
Normalunterricht der Fall sein könnte.
Diese
Qualitäten des internationalen Schüleraustausches sind auch
gesamtgesellschaftlich von großer Bedeutung, denn sie schaffen eine gute
Basis für ein besseres Verständnis unter den Völkern,
indem sie eine hohe Breitenwirkung erzielen. Allein von den oben genannten
Schulen haben seit 1986 bisher insgesamt 1.500 Schülerinnen und Schüler aus
den verschiedenen Nationen am Schüleraustausch teilgenommen. Rechnet man
diese Zahl hoch auf die beteiligten Familien und deren Umfeld wie auch auf
die beteiligten Schulen, so dürfte ein Personenkreis von ca. 10.000 Menschen
in den fünf Ländern an diesen Austauschaktivitäten partizipiert haben.
Allerdings
stößt der Schüleraustausch auch zunehmend auf Probleme, die nicht
allein durch die beteiligten Schulen bewältigt werden können. Auch bedingt
durch die wirtschaftlichen Verhältnisse, nehmen die finanziellen
Schwierigkeiten bei der Realisierung zu. Vielfach können Familien
die für einen Schüleraustausch erforderlichen Mittel nicht mehr aufbringen.
Gleichzeitig gehen aber die Möglichkeiten der Bezuschussung durch Kommunen
und auch durch den Staat zurück. Wo es bisher leichter gelang, Sponsoren aus
dem jeweiligen schulischen Umfeld zu finden, ist auch diese Möglichkeit in
letzter Zeit sehr eingeschränkt.
Auch
bürokratische Hemmnisse nehmen zu, so etwa durch neue
Sicherheitsbestimmungen in einzelnen Ländern oder durch Erschwernisse
bei der Visaerteilung. Es wäre unbedingt erforderlich, für schulische
Austauschgruppen, die ja sicherheitmäßig unproblematisch sind, erleichterte
Möglichkeiten der Visa-Erteilung oder generell der Programmgenehmigungen zu
schaffen.
Zunehmend
problematisch ist auch die Möglichkeit der Unterbringung der begleitenden
Lehrkräfte, weil es den Betreuern von Schüleraustausch nicht Jahr um
Jahr zugemutet werden kann, mehrere Wochen der eigenen Freizeit im Ausland
zu verbringen und dann beim Gegenbesuch für eine längere Zeit die jeweiligen
Gäste im eigenen Haus unterzubringen. Für
Austauschmaßnahmen sind daher, unabhängig von den Budgets der Schulen,
gesonderte finanzielle Möglichkeiten zu schaffen.
Ein erhebliches Problem stellen die in den einzelnen Ländern
sehr
unterschiedlichen Vorgaben durch den Ablauf des Schuljahres und
die Forderungen der Lehrpläne dar. Vielfach ist es kaum noch
möglich, im Rahmen des normalen Unterrichtes einen mehrwöchigen
Schüleraustausch unterzubringen. Daher geht man in einzelnen Schulen dazu
über, diesen Austausch nur noch oder überwiegend während der Schulferien zu
ermöglichen, was natürlich die Zahl der interessierten Schülerinnen und
Schüler erheblich reduziert. Zu fordern ist eine möglichst
einheitliche Verankerung des Gedankens des Schüleraustausches in den
Lehrplänen einer bestimmten Altersstufe, um so auch einen zeitlichen
Freiraum für die Durchführung von Austauschmaßnahmen zu schaffen.
Vorgeschlagen wird hierfür die 9. Jahrgangsstufe.
Die
beteiligten Schulen werden sich bemühen, über ihre jeweiligen
Schulverwaltungen diese Gedanken an die politisch Verantwortlichen
heranzutragen. Sie sind fest entschlossen, die Austauschmaßnahmen im
bisherigen Rahmen fortzusetzen und nach Möglichkeit noch weiter auszubauen.
Ingolstadt,
den 14. Mai 2004
für
das Institut Fénelon, Grasse für die
Marquette University High School,
Milwaukee
George Argéemi, proviseur Dr. Sylvester
Kreilein, Head of Department
für das Gymnasium 1513, Moskau
für das St. Aidan´s Church of England Technology College,
Preesall
Dr. Alexander Bubmann, Direktor
Dr. B. Alan Leeson, Head
für das
Christoph-Scheiner-Gymnasium, Ingolstadt
Rainer
Rupp, Oberstudiendirektor
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