Austausch 2002  

Amerika  einmal anders erleben  – von der Farm in Wisconsin  quer durch Illinois bis zur Börse in Chicago

 

Milwaukee war wie immer schon seit 1990, dem Beginn des USA-Austauschprogramms am Christoph-Scheiner-Gymnasium, sehr herausfordernd, faszinierend, lehrreich und motivierend zugleich für alle Teilnehmer. Schul- und Familienleben „ganz normal“ sowie landeskundliche Erfahrungen haben die Schülerinnen und Schüler tief beeindruckt.

Da war natürlich Milwaukee mit seinen Kontrasten, wo eine Downtown-Tour die Gruppe vorbei an den Bauten im „altdeutschen“  Stil aus dem 19. Jahrhundert führte: dem Germania Hotel mit Kaiser-Wilhelm-Pickelhauben auf dem Dach, Usinger’s Wurstfabrik, welche die  Hot Dogs  für die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City lieferte, der bekannten Turner Hall als dem stadtbekannten Treffpunkt der deutschen Einwanderer, der heute noch Restaurant und Gymnastikhalle miteinander verbindet, und dem Pfister Hotel, immer noch Milwaukees nobelstem Hotel. Ein architektonisches Highlight für jeden Besucher  ist das Milwaukee Art Museum am Lake Michigan, das mit seinem Anbau von Santiago Calatrava weltweit Anerkennung findet - und damit vielleicht auch für das geplante Kunstmuseum in Ingolstadt inspirierend wirken könnte. Bei Harley-Davidson ermöglichte eine Werksbesichtigung Einblicke in die Motorenfertigung für das legendäre Motorrad.

Unter dem Eindruck der Ereignisse des 11.September sollte der diesjährige Besuch der Partnerschule einmal eine bewusste Alternative zum fast schon traditionellen New York- Kurzbesuch einschließen.

Eine Wochenend-Exkursion  quer durch den Staat Illinois ließ die Schülergruppe das „echte“ Amerika  auf einem „educational trip“  hautnah erleben. So besuchten wir eine für den Mittelwesten  typische  Milchfarm mit über 250 Milchkühen, um dann stundenlang wir durch die fast brettebenen Prärien von Illinois mit den besten Schwarzerdeböden der Erde zu fahren, alle 5  Minuten eine Farm vor Augen und sonst nichts. Einen Eindruck vom Amerika der Pionierzeit vermittelte  New Salem mit alten Blockhäusern und dem Sägewerk, wo Abraham Lincoln – immer noch Amerikas bedeutendster Präsident - in seinen jungen Jahren sein Brot verdiente. Wir besichtigten auch das wunderschöne Capitol von Springfield, wo gerade ein „Model Parliament“ für junge Leute uns Tür und Tor öffnete, sowie natürlich das Wohnhaus von Abraham Lincoln, wo er mit seinen Kindern spielte, und schließlich auch sein Grabmal.

Wir bestiegen die größte indianische Erdpyramide Amerikas am Zusammenfluss von Mississippi und Missouri in Cahokia Mounds, der ehemals bedeutendsten indianischen „Stadt der Sonne“, die mit ihren fantastischen Exponaten der indianischen Kultur heute zum Weltkulturerbe zählt, um dann in St. Louis die „andere“ Seite der Entwicklung zu studieren: Im „Museum of Westward Movement“ unter dem Arch, dem höchsten Monument Amerikas, schauten wir wie gebannt auf die Sammlungen der Lewis&Clark Expedition und der Pionierzeit. Auf dem Rückweg nach Chicago  wurden wir mit dem einfachen Leben der Amish  konfrontiert, einer Einwanderergruppe aus dem südwestdeutschen Raum, die meist immer noch bewusst ohne Strom und Telefon sehr gemeinschafts- und familienorientiert leben. Einzelne  dieser Amish People, in recht einfacher Kleidung ohne modischen Schnickschnack, waren live in Pferdekutschen mit batteriebetriebenem Licht auf den Strassen zu sehen. Ein Sprachtest, den wir mit ihnen durchführten, bewies uns, dass ihre Sprache doch ein deutscher Dialekt  aus dem vorletzten Jahrhundert ist.

Der  Kreis der Entwicklung schloss sich in Chicago, der Weltstadt der Hochbau-Architektur mit der größten Waren- und Terminbörse der Welt, wo uns im Detail gezeigt wurde, was die einzelnen Zeichen der „traders“ bedeuten und wie schnell mit  „futures contracts “ die noch auf dem Feld stehende Ernte der Farmer, vor allem Mais, Soja, Weizen und Reis, vermarktet werden. Ein Besuch im Art Institute am Lake Michigan, ein Bummel auf der Magnificent Mile  sowie ein abendlicher Besuch des House of Blues rundete unser Amerikabild ab.

Wir danken allen, die uns dieses Jahr so sehr unterstützten, vor allem dem Elternbeirat und allen Sponsoren! Für alle, die einen Teil dieser Reise nacherleben  möchten,  empfehlen wir einfach auf diese Links zu klicken:

 

http://www.muhs.edu

http://www.mcchop.com

http://www.mam.org

http://www.usingers.com/

http://www.harley-davidson.com

http://www.siue.edu/CAHOKIAMOUNDS/

http://www.illinoisamishcountry.com/home1.htm

http://www.cbot.com/

http://www.hob.com/

http://www.artic.edu/aic/

http://www.aviewoncities.com/chicago/johnhancockcenter.htm

http://www.nps.gov/jeff/main.htm

(Jefferson Expansion Memorial) 

 

Heidi Röll und Werner Kundmüller