Naturräume im Nahraum Ingolstadt

Die Entstehung des Donaumooses

 

Auswertung    
 

Das Moor ist nach seiner Entstehung ein schlammiger Boden, der aus mehr als 30% organischer Substanz besteht und eine mindestens 30 cm mächtige organische Auflage aufweist.

Das Donaumoos entstand, wie alle grundwasserernährten Moore, aus verlandeten Stillgewässern, Flussniederungen oder feuchten Senken und stand so im Einflussbereich vom Oberflächen- oder Grundwasser. Die ganze Entwicklung wurde wesentlich gesteuert von der Donau und ihren Laufverlegungen im Laufe der Zeit.

Das Donaumoos ist der südwestliche Teil der Ausräumungslandschaft im IngoIstädter Becken und umfasst eine Fläche von rund 180 Quadratkilometern. Die Moorbildung setzte nach der letzten Eiszeit vor 10 000 Jahren ein, nachdem die Donau ihr Bett nach Norden (über das heutige Wellheimer Trockental ins Altmühltal) verlagert hatte.

Die Donau jedoch konnte - nach Verlassen der Neuburger Enge flussabwärts in mehrere Arme geteilt - ihre weiten Flussschlingen und "Mäanderbogen im Donaumoosbecken, Ingolstädter Becken, Feilenmoos-Neustädter Becken ständig verlagern, Schotterterrassen aufschütten und wieder zerschneiden. Die zuletzt abgelagerten eiszeitlichen Schotter gehören zur Niederterrasse (Würmeiszeit)." (vgl. Heinrich Niedermeier, Stadtarchiv Ingolstadt).

Diese Ablagerung von Schottermaterial entlang  der Donauarme führte im Raum südlich davon zur Verhinderung eines zügigen Wasserablaufs und damit im Lauf der Jahre zur Moorbildung in diesen Flachgewässern - begünstigt durch eine Vielzahl abgestorbener Pflanzenreste und Grundwasser. Bis 1790 war dieses größte Niedermoor in Süd-deutschland ein unzugänglicher Sumpf mit Torfmächtigkeiten bis zu zehn Metern Tiefe.

In Flachgewässern ist die Stoffproduktion der Pflanzen größer als ihr Abbau. Dazu herrscht dort noch Sauerstoffmangel und hierdurch wird der Abbau der Pflanzenreste gehemmt. Die unvollständig abgebauten Pflanzenreste nehmen jährlich zu und es  entsteht daraus Torf. Im Donaumoos ist die Torfschicht mit der Kolonisation größtenteils abgebaut, die Moorsackung - eine Folge der Trockenlegung - beträgt seit Ende des 18.Jahrhunderts ca. 3 Meter.

Die grundwasserernährten Moore besitzen von Natur aus eine große und artenreiche Tier- und Pflanzenwelt sowie ein relativ üppiges Pflanzenwachstum. Die grundwasserernährten Moore wurden früher auch unter den Begriffen Flach- oder Niedermoore, mit ihrer typisch konkaven Aufwölbung, geführt.

Nach der Entwässerung ist das Donaumoos allerdings eine intensiv bewirtschaftete Agrarlandschaft geworden. Durch die Kultivierung der Moore gingen wertvolle Feuchtbiotope verloren. Heute versucht man die verbliebenen Reste in einem naturnahen Zustand zu erhalten oder man will bereits entwässerte, abgetorfte Moore durch eine Anhebung des Grundwasserspiegels renaturieren.