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Rückblick im DK-Archiv
Altstadtbach gewinnt viele Freunde
 
Schutterfreilegung Diskussionsthema im SPD-Arbeitskreis Kommunalpolitik

 

Donaukurier 18.11.2002

Ingolstadt (rh) Die Schutter respektive deren Wiederbelebung in der Ingolstädter Altstadt findet immer mehr Freunde.

Bevor sich am kommenden Montag die Stadträte im Planungsausschuss des Themas annehmen, luden die Sozialdemokraten am Mittwochabend im Rahmen ihres kommunalpolitischen Arbeitskreises zu einer Expertenrunde. Die Teilnehmer waren sich völlig einig, dass ein offen fließender Stadtbach ein großer Gewinn für die Innenstadt wäre. Fragt sich nur, in welcher Form die Schutter wieder sichtbar gemacht werden sollte und, vor allem, wann genügend Geld für das Projekt da sein wird.

Die ganz praktischen Seiten eines Wasserlaufs zwischen den Häuserzeilen der Altstadt erläuterte Josef Goldbrunner. Das Ingenieurbüro Goldbrunner und Grad hatte im Auftrag der Stadt untersucht, welche realistischen Möglichkeiten es gibt, die Schutter · ehemals ein "Nutzgewässer" unter anderem für die Handwerksbetriebe · wieder ans Tageslicht zu bringen.

Echtes Schutterwasser am Einlauf in den Künettegraben anzapfen, einen großen Brauchwasserbrunnen in der Innenstadt bohren oder einen künstlichen Wasserkreislauf mit Pumpe installieren · dies seien im Wesentlichen die drei in Frage kommenden Varianten, sagte Goldbrunner. Wobei seine Empfehlung in Richtung Schutterwasser ging.

"Städtebauliches Juwel"

Bei der Schleifmühle oder in der Spitalstraße könnte der Bach noch am ehesten offen fließen. Vielleicht auch am Rathausplatz, warf Stadträtin Gerda Büttner ein. Welchen Weg auch immer das Altstadtgewässer nehmen wird · am Ende müsste es, so Goldbrunner, in die Donau abgeleitet werden. Nach Angaben des Ingenieurs ("grobe Schätzung plus/minus 30 Prozent") wären Zu- und Ablauf sowie Rohrleitung durch die Altstadt mit rund 1,8 Millionen Mark zu veranschlagen. Weitere Kosten entstünden dann durch das "offene Gerinne". Je nach Größe, Gestaltung und Material sei mit insgesamt 2,9 bis 3,2 Millionen Mark zu rechnen.

Die Sympathien für die Schutter sind groß, wie sich im fachkundigen Publikum zeigte. So plädierte Landschaftsarchitekt Wolfgang Weinzierl dafür, auch den Bereich Militärbad/Schutterhof in die Überlegungen mit einzubeziehen. "Da drin ist ein städtebauliches Juwel", weiß der Planer.

Peter Braun, stellvertretender Stadtheimatpfleger, brachte die frühere Liebl-Klinik ins Gespräch. An der Ecke Gerbergasse/Brunnhausturm könnte der historische Zustand gestalterisch "angedeutet" werden. Dort drängt allerdings die Zeit, wie der SPD-Arbeitskreisvorsitzende Dr. Gerhardt Schmidt bemerkte: Auf dem benachbarten Vierheilig-Gelände werden bald Studentenwohnungen gebaut.

Als "Kulturinteressierter und Schutterliebhaber" bekannte sich Franz Kulinsky. Der Bach, so fand er, hätte auf Grund seiner großen Bedeutung für die Stadt früher eigentlich "als Bodendenkmal klassifiziert" werden müssen. Unter dem SPD-Oberbürgermeister Dr. Otto Stinglwagner sei die Schutter 1972 in den Untergrund verbannt worden. Insofern sei es "ganz interessant", so Kulinsky, dass sich jetzt die SPD für die Wiederbelebung stark mache. Reimund Herbst
 


   
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