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Wir denken nach übers Ingolstädter Glacis


Pläne für Ingolstadts größten Biergarten
 

Lorenz Stiftl will das ehemalige Militärbad pachten / Eröffnung frühestens 2008


Ingolstadt (DK) Der Freistaat möchte das ehemalige Militärbad, den Schutterhof an der Friedhofstraße, verpachten. Lorenz Stiftl plant einen Biergarten mit bis zu 2000 Plätzen.


Die Anfrage im Bezirksausschuss Mitte am Donnerstagabend war unverfänglich: Ob man nicht vielleicht auf die Fläche an der Friedhofstraße einen kostenlosen Parkplatz für Studenten errichten könnte, wollte BZA-Mitglied Franz Ullinger wissen. Da konnten Renate Preßlein-Lehle, Chefin des Amtes für Verkehrsmanagement, und Stadtplanungschef Siegfried Dengler nur den Kopf schütteln: "Das Gelände gehört dem Freistaat – und der hat damit anscheinend schon andere Pläne."

Bild: Biergarten in bester Lage: Im so genannten Schutterhof direkt an der Altstadt, der parallel zur Friedhofstraße liegt, wäre auf etwa 5500 Quadratmetern Platz für bis zu 2000 Sitzplätze.
Was sie nicht sagten: Am Mittwoch vor einer Woche gab es ein Gespräch bei Dengler. Da ging es um Pläne, die der Gastronom Lorenz Stiftl – er hatte die Bewirtung bei der WM-Übertragung auf dem Rathausplatz – bereits seit dem Oktoberfest schmiedet. Er will im Schutterhof, dem ehemaligen Militärbad an der Friedhofstraße, "frühestens 2008" in bester Lage vor dem Kreuztor einen Biergarten aufmachen. Mit bis zu 2000 Plätzen auf etwa 5500 Quadratmetern Fläche, mit Maibaum, Holzkegelbahn oder auch ab und an einem historischen Markt.
Die Idee für den Biergarten kommt vom Staatsbetrieb Immobilien Freistaat Bayern, der solche Flächen verwaltet. Geschäftsführer Helmut Gropper sagte dem DK am Freitag, dass es sich zwar um ein sehr frühes Stadium handle, es aber durchaus Überlegungen gebe. Wichtig sei jedoch, dem Charakter der Umgebung und des Gebäudes Rechnung zu tragen.
Denn der Schutterhof, etwa 1838 gebaut, steht als Teil der Ingolstädter Befestigungsanlage unter Denkmalschutz. Er sollte ursprünglich die Schutter vor Feinden sichern. Ende des 19. Jahrhunderts entstand hier das Militärbad: Wo jetzt eine rechteckige Rasenfläche und ein paar Schrebergärten sind, lernten früher die Pioniere in Schutterwasser das Schwimmen. Seit Anfang der 1970er Jahre sind die Becken verfüllt.
Lorenz Stiftl geht davon aus, dass sein Biergarten frühestens 2008 öffnen könnte, zu viele Fragen seien noch offen: Brandschutz, zweiter Fluchtweg, Denkmalschutz, Erschließungskosten, dann der Vertrag mit dem Freistaat, das muss alles noch geklärt werden.
Entsprechend skeptisch ist Oberbürgermeister Alfred Lehmann. "Ich habe diese Woche das erste Mal davon gehört", sagte er dem DK. Und deutlich: "Die Pläne sind überdimensioniert." Wenn es eine realistische Planung gebe, dann werde er sich dazu äußern. "Denn so ist das nicht umsetzungsfähig."Siegfried Dengler vom Stadtplanungsamt sieht das genauso, spricht aber auch von einer "probaten Idee". Bisher sei der Schutterhof öffentlich leider kaum wirksam.


DK 11.06.07

   
    Um das Gelände in diesem Bereich geht es: Vom alten Schutter-Militärbad, das heute ein trockener Platz ist, wurde das Wasser früher sogar ins benachbarte alte Volksbad oder Freibad geleitet.    
    Ehem. Freibad und Volksbad - mit Schutterwasser- und Schutterhof heute    
         
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